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Edeltraut Mann
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38321 Denkte
Unser erster Hund war eine Colliehündin. Sie war mit jedem Mensch und jedem Tier verträglich. Kurz gesagt ein Traumhund. Wir besuchten mit ihr nie eine Hundeschule, sondern folgten einfach unserem Gefühl. Wir müssen alles richtig gemacht haben, denn wir hatten einen wundervollen Hund. Sie prägte mein Verhältnis zu Hunden. Ein Leben ohne Hunde konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen.
Im Jahr 1999 entschlossen wir uns zu einem zweiten Hund. Im Dezember zog Aaron bei uns ein. Er kam aus dem Auslandstierschutz und suchte ein ruhiges ländliches Zuhause. Das alles konnten wir bieten. Er sollte mein ganzes Leben verändern. Als Aaron bei uns einzog war er ein Jahr alt und der ängstlichste Hund den ich je gesehen habe (und ich habe inzwischen viele getroffen). Er kam ursprünglich aus Teneriffa und war dort schwer misshandelt worden und kannte nichts.
Ehrlich, damals wusste ich so gut wie nichts über Hunde, schon gar nichts über ängstliche Hunde. Aber scheinbar ging es vielen wie mir. Wie arbeitet man mit einem Hund der weder Leckerlies noch Spielzeug annahm? Eine Hundeschule zu finden dauerte Monate. Später einen Verein zu finden wo mein Powerpaket trainieren durfte war noch viel schwieriger.
Mein ängstlicher Hund hatte sich als Toller (Nova Scotia Duck Tolling Retriever) entpuppt. Alle Vereine wollten erst eine BH (Begleithundeprüfung). Im PSV-Volkmarode bekamen wir die Chance Agility „Just vor Fun“ ohne BH zu trainieren. Das brachte den Durchbruch. Aaron fing an Leckerlies toll zu finden und wurde fremden Menschen gegenüber offener. Mit 8 Jahren bestanden wir zusammen die BH-Prüfung.
Ich fing an alles zu lesen, was mit Hunden zu tun hatte. Im Herbst 2006 begann ich als ehrenamtliche Trainerin im PSV-Volkmarode und gründete meine
erste FUN-Gruppe für arbeitslose Hunde. Seitdem habe ich viele Seminare besucht, viel mit Hunden und ihren Menschen gearbeitet. Sogenannte Problemhunde lagen mir immer besonders am Herzen. Das
wichtigste ist die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Hunde brauchen klare Strukturen und einen Mensch der ihm Sicherheit gibt und das kann man lernen. Eins der wichtigsten Dinge die ich gelernt habe: Jeder Hund ist anders und jeder Mensch auch, darum kann es niemals ein Standard-Programm geben.
Erziehung findet 24 Stunden am Tag statt und nicht einmal in der Woche auf dem Hundeplatz. Um das weiter zu vermitteln zum Wohle der Hunde bin ich Hundetrainer (eigentlich Trainer für Menschen) geworden.